Laut einem Bericht der Kommission belastet die REACh-Verordnung klein- und mittelständische Unternehmen am meisten. Deswegen fand in der Bayerischen Landesvertretung in Brüssel eine REACh-Veranstaltung des CETS (Verband europäischer Beschichter) statt. Dabei hat der Europaabgeordnete Markus Ferber die Schirmherrschaft übernommen.
Frau Thoma-Böck (Geschäftsführende Gesellschafterin von THOMA-Metallveredelung) stellte dabei stellvertretend für viele europäische Oberflächenunternehmen detailliert die praktische Problematik bei der Umsetzung der REACh-Verordnung dar. Dabei wurde mit Hilfe eines emotional nachvollziehbaren Vortrages die existenzgefährdende Überforderung bei der Umsetzung der europäischen Chemiekalienverordnung in kleinen und mittleren Unternehmen deutlich.
Ein wichtiger Aspekt dabei ist, dass das Ziel von REACh – Die Umwelt und die Menschen besser zu schützen – häufig gar nicht erreicht wird.
Leider konnte auch der nachfolgende Vortrag einer Vertreterin einer REACh-befürwortenden nicht-staatlichen Institution (European Environmental Bureau) nicht abschließend klären, welche Ergebnisse sich durch REACh erzielen lassen. Das größte Problem stellt dabei die fehlende Messbarkeit eines Erfolges durch REACh dar.
Speziell in Deutschland sind die Risikominimierungsmaßnahmen bereits auf höchstem Niveau. Trotzdem müssen Betriebe sehr hohe bürokratische Zusatzauflagen erfüllen. Diese Zusatzauflagen lassen an der Zukunft der Industrie in Europa zweifeln.
Frau Thoma-Böck erwähnte des Weiteren, dass es aus Sicht des europäischen Branchenverbandes, der nationalen Verbände und der einzelnen Unternehmen Lösungsmöglichkeiten gäbe, die Ziele von REACh mit verhältnismäßigen Vorgehensweisen statt massiver Bürokratie zu realisieren.
Die Voraussetzung dabei ist allerdings, dass Behörden und Politik gemeinsam mit KMUs an partnerschaftlichen Lösungen arbeiten.
Die Voraussetzung dabei ist allerdings, dass Behörden und Politik gemeinsam mit KMUs an partnerschaftlichen Lösungen arbeiten.
Herr Ferber hob dabei in seiner Ansprache hervor, dass der Schutz von Menschen und der Umwelt an oberster Stelle stehe, aber unser Wohlstand die Ökonomie sichere. Daher sei Augenmaß gefragt. Denn unverhältnismäßige Maßnahmen und Aufwände können zu einem massiven Verlust von Unternehmen und Arbeitsplätzen führen.